Kleptomanie bei Kindern

Kleptomanie bei Kindern  Wenn das „Nehmen“ zur Herausforderung wird

Das Kinder gelegentlich Dinge nehmen, die ihnen nicht gehören, ist zunächst nicht ungewöhnlich. Vor allem bis zum Alter von 7–8 Jahren ist das Bewusstsein für Eigentum noch nicht vollständig entwickelt besonders im Vorschulalter (3–6 Jahre). Ein Kind nimmt dann nicht aus böser Absicht, sondern weil es etwas schön oder interessant findet.

Doch wenn das „heimliche Nehmen“ nach dem Schuleintritt anhält oder sich wiederholt, kann es sich um eine Verhaltensauffälligkeit handeln, die Aufmerksamkeit verdient.


🔍 Mögliche Ursachen für Kleptomanie bei Kindern

Die Gründe für solches Verhalten können vielfältig und individuell sein. Einige häufige Hintergründe sind:

💔 Mangel an Liebe und Zuwendung

🧊 Strenge, autoritäre Erziehung

🧍 Geringes Selbstwertgefühl

🧨 Familiäre Konflikte oder Vernachlässigung

👥 Einfluss negativer Gleichaltriger

😔 Gefühle von Eifersucht, Neid oder Wertlosigkeit

Manche Kinder wollen mit dem „Nehmen“ emotionale Lücken füllen sei es durch das Gefühl, geliebt oder anerkannt zu werden, oder um Kontrolle über eine Situation zu gewinnen.


🧑👧 Wie sollten Eltern reagieren?

Wenn du bei deinem Kind ein solches Verhalten beobachtest:

✅ Ruhe bewahren keine Vorwürfe, kein Beschämen.
✅ Nicht mit „Diebstahl“ oder „Du bist ein Dieb“ etikettieren.
✅ Unterschiede zwischen „mein“ und „dein“ erklären.
✅ Gemeinsam über Gefühle sprechen und nach Ursachen forschen.
✅ Das Zurückgeben gemeinsam besprechen und begleiten.
✅ Verständnisvoll, aber konsequent sein ohne Drohungen oder Strafen.


⚠️ Wann wird es problematisch?

Wenn das Verhalten:

  • sich regelmäßig wiederholt,

  • mit Lügen, Wut oder Rückzug einhergeht,

  • über das 7. Lebensjahr hinaus anhält,

…dann sollte professionelle Unterstützung in Anspruch genommen werden.

Denn unbehandelt kann sich die Problematik auf die Persönlichkeit, das Sozialverhalten und das Selbstbild des Kindes auswirken.


👩‍⚕️ Unterstützung holen und frühzeitig handeln

Ein erfahrener Kinderpsychologe oder eine Spieltherapeutin kann helfen, die Ursachen zu identifizieren und geeignete Lösungswege zu entwickeln.

Frühzeitiges Erkennen und einfühlsames Begleiten machen den Unterschied nicht Strafen, sondern Verstehen und Vertrauen.

de_DE