Mobbing unter Gleichaltrigen
Was Eltern wissen und tun sollten
Mobbing in der Schule ist ein wachsendes Problem, das viele Kinder betrifft. Es schadet nicht nur dem betroffenen Kind, sondern auch demjenigen, der mobbt. Doch was genau bedeutet Mobbing unter Gleichaltrigen und wie können Eltern helfen?
Was ist Mobbing?
Von Mobbing spricht man, wenn ein Kind oder eine Gruppe von Kindern einem anderen Kind wiederholt absichtlich Schaden zufügt sei es durch Worte, körperliche Angriffe, Ausgrenzung oder über digitale Medien. Mobbing hat drei typische Merkmale:
- Es geschieht absichtlich
- Es wiederholt sich
- Es gibt ein Ungleichgewicht der Macht
Woran erkennt man ein gemobbtes Kind?
Nicht alle Kinder erzählen von sich aus, dass sie gemobbt werden. Doch bestimmte Anzeichen können darauf hinweisen:
- Will nicht mehr zur Schule gehen
- Verliert oft Schulmaterial oder es ist beschädigt
- Kleidung oder Rucksack sind zerrissen
- Die Schulnoten verschlechtern sich
- Rückzug und Einsamkeit
Wer mobbt?
Kinder, die mobben, sind oft körperlich stärker oder sozial beliebt. Sie zeigen wenig Mitgefühl und genießen die Kontrolle. Häufig stammen sie aus einem Umfeld mit wenig emotionaler Unterstützung oder erleben selbst Gewalt oder Vernachlässigung zu Hause.
Formen von Mobbing
- Körperlich: Schlagen, Stoßen, Treten
- Verbal: Beschimpfen, Hänseln, Beleidigen
- Sozial: Ausgrenzung, Gerüchte verbreiten
- Cybermobbing: Drohungen, unerlaubte Fotos/Videos teilen, verletzende Kommentare
- Sexuelles Mobbing: Anzügliche Bemerkungen oder unangemessene Berührungen
Warum entsteht Mobbing?
- Fehlende emotionale Zuwendung in der Familie
- Körperliche Bestrafung durch Eltern
- Wunsch nach Macht und Kontrolle
- Streben nach Beliebtheit in der Pubertät
- Fehlende soziale oder emotionale Kompetenzen
Was Eltern tun können
- Führen Sie regelmäßige, offene Gespräche mit Ihrem Kind.
- Zeigen Sie Interesse an seinen Sorgen ohne zu bewerten.
- Vermeiden Sie Gewalt oder aggressive Inhalte in Spielen und Medien.
- Fördern Sie Einfühlungsvermögen und respektvolles Verhalten.
- Halten Sie engen Kontakt zur Schule.
- Erklären Sie, dass Mobbing falsch ist auch wenn es „nur Spaß“ genannt wird.
- Ermutigen Sie Ihr Kind, Hilfe bei Erwachsenen zu suchen, wenn es Mobbing erlebt oder beobachtet.
Wann ist psychologische Hilfe sinnvoll?
Sowohl betroffene Kinder als auch diejenigen, die mobben, benötigen in vielen Fällen Unterstützung. Schulpsychologen oder externe Fachkräfte können helfen, die Situation aufzuarbeiten und neue, gesunde Verhaltensweisen zu lernen. Frühzeitige Hilfe schützt die emotionale Entwicklung Ihres Kindes.
